Sonntag, August 12, 2012

Life is better im Bulli

 
Die Voraussetzungen

 Der gute alte Bus verbrachte lange 2 Jahre im Dornröschenschlaf in der Großstadt. Zeitweise Vergewaltigungen in Form von Umzügen waren sein einziger Lebenszweck in dieser Zeit. Traurig, rostig und von Algen bewachsen zeigte er zur TÜV-Prüfung im Winter, das er dieses Leben nicht mehr führen wolle. „Entweder wieder die Küsten bereisen oder sterben und in die Presse“ sagte er mir. Ich konnte Ihm keinen Todesstoß geben. Dieser gute alte Freund. Die guten alten Zeiten. Das kann es noch nicht gewesen sein. „Wir haben noch etwas vor“, antwortete ich und nahm zwei große Scheine in die Hand. Geplant war es den Sommer in Frankreich wieder in einer Campküche zu verbringen. Schon ab März sollte das mehr oder weniger gestanden haben, als mein bis dahin guter Freund und Businessman mir keine 24 Stunden vor Abfahrt den Job cancellte. Das ich momentan arbeitslos bin, ich meine Wohnung zwischenvermietet hatte, nicht viele Rücklagen habe etc. hatte der Kollege leider nicht im Hinterkopf. Er wusste schon länger als 24 Stunden das er jemand anderen für den Job hatte. Ziemlich Scheisse gelaufen.

 
Juli

Mein Skatebuddy der eigentlich mit seinen Eltern im Campingvan der Tour de France hinterher wollte. Sein Vater wurde krank, Trip gecancellt und schon war der Junge bei mir an Bord. Es sollte sich rausstellen das der Alternativplan super war ;) life is better in Boardshorts sagt ja die Industrie! Die ersten zwei Wochen der Sommertrips chillten Juli und ich hauptsächlich in Liencres und San Vincente de la barquera. Juli der noch nie gesurft hatte wurde mit einem Basicsurfkurs beschäftigt. Der Junge schlug sich nicht schlecht und ist damit angefixt. Außerdem beschäftigte sich Juli damit kippen zu rauchen, Bier zu saufen und im Kniffel zu verlieren. Dat nenn ich Urlaub.  
Die Taube

 Der Motor brummte und schob uns über die Bahn. Schon in Belgien killten wir die erste Taube aus vollem Flug mit 130 und unterstrichen damit „here we go - vamos a la playa, ey!“  

Die Kuh und der Nahtod

In San Vincente stehen Kühe auf der Weide neben dem Parkplatz. Eine der Kühe büchste immer auf eine Nachbarweide aus um dort das höhere Gras zu fressen. Dazu machte die Kuh täglich den Zaun platt und der alte Bauer kam jeden Abend und fluchte. Dann musste er die Kuh zurückscheuchen und den Zaun wieder aufbauen. Nachdem wir und der Bauer sich das ein paar Tage angeschaut haben, kam er eines Abends mit Verstärkung eines Jungbauers und eines anderen Typen seines Kalibers. Mission? Dat Ding platt machen. Die Aktion die Kuh von der Wiese zu scheuchen begann, während Juli und ich am Tinto nippten und Runde 44 im Kniffel zockten. Ehe wir uns versehen rennt die besagte Kuh mit Ihren fetten Hörnern auf uns zu. Bevor ich die Situation checke ist Juli schon in den Bulli gesprungen. Ich springe auf und die Kuh überlegt sich auf den letzten Metern doch noch einen Bogen zu schlagen. Der eine im Auto verbliebene Bauer lacht sich noch Minuten später über die Großstadtguiris scheckig. Wir lachen über den Adrenalinschub und darüber das wir noch leben.
   

Die Bilbo-WG

Meine französiche Mitbewohnerin Charlotte feierte Mitte Juli Geburtstag. Grund genug die Bilbo-WG zusammenzutrommeln und eine Nacht einen Meier bzw. Mäxchen bzw. Quinito-Exzess zu starten. Zuvor chillten wir nen Tag zusammen in Messanges und St.Girons. Am Tag der Patti ging es für Juli im Zug von Bordeaux nach Hamburg.  
Der Surf
 
DEN Tag gab es nicht wirklich. Fast jeden Tag wurde gesurft, meist klein aber ok. Stokesessions waren rar aber auf hohem Niveau meckern will ich jetzt nicht.

 
  
Tamara

Bevor es zu Jerome nach Capbreton ging, besuchte ich noch Tamara, eine gute Freundin aus meiner Zeit in Bilbao und Santander. Das in Santander gerade Fiesta Fiesta abging rundete das Treffen mit ordentlich Cidra ab. Gut das die Spanier trotz Krise das feiern nicht verlernen.

Der echte Bootstrip

Chrio und Holfmann sollen mit Ihrem lächerlichen Tretboot mal den Bach runtergehn. Jerome nennt sich einen stolzen Eigner einer Etap 22i, was soviel wie eine 6.80m Yacht ist, die im Hafen von Capbreton liegt. Somit geht Bootstrip in Frankreich auch richtig! Bei wenig Welle und nen bisschen Wind haben wir das Schätzchen mal Richtung ADH Bank geschippert. Als wir zurück in den Hafen kamen zeigten uns die Stegnachbarn nochmal wie man auch unter Segeln anlegt. Nach nen paar Bier klärte sich in Gesprächen, das einer dieser witzigen Stegnachbarn kein geringerer als Christophe Dimulle war. Namen schon mal gehört? Wahrscheinlich in Bildverweisen der Surfing Europe.

Homies far from home

Immer schön die Leute die man so gern um sich hat auch an der Küste zu treffen. Dementsprechend gab es einige gemeinsame Tage mit Kleinfamilie Gerdes und Till in St.Girons. Bei zwei Tagen Regen machten Daniel und Katrin mir klar, dass Ihr Caddy für Regentage nicht top geeignet ist. So wurde als ich das Scheisshaus besuchte mein Bulli besetzt. Zudem befand sich auch Till im First Surf Camp nebenan und Familie Ganteför traf man auch ma auf der Düne.
   

Die Rückfahrt

Wenn das Navi versagt und einen durch die Wallachei schickt, ist man schon selbst Schuld. Schließlich kennt man die Strecke ganz gut. Wenn in Paris 4 von 5 Knotenpunkten die man passieren muss gesperrt sind, is schonmal Scheisse. Einen Typen zu sehen, der eine Besoffene aus einem Auto zerrt und einen anschreit man solle die Polizei rufen ist schon komisch. Wenn man dabei nur weiß das man in Paris ist, bringt das ganze nicht viel. Parlez vous francais? NO! Glück wenn man dann gerade noch vor dem Berufsverkehr aus der Stadt kommt. Doch die Fahrt geht noch durch Belgien. Dort will ein Billiglohnarbeiter mit glasigen Augen von der Beschleunigungsspur auf die Autobahn. Blöd das dort gerade wir sind. Das checkt er im letzten Moment. Es quietscht und ich sehe seine Karre im Rückspiegel quer über die Bahn in den Mittelstreifen schleudern. FUCK!!! Das ganze läuft soweit glimpflich das der Typ die Fahrt fortsetzt und nur bedröppelt grüßt. Wat los? Nach fünf Minuten ist der Kollege mit der halb zerlegten Karre wieder vor uns. Sein Hinterreifen platzt nun und nachdem man Ihn anhält kommt nur ein stumpfes „Ich muss nur noch 5 Kilometer weiter“. Naja, wenn er meint das das so gut sei, bitte? Nur weil man eine nette Mitfahrgelegenheit an Bord hat, kann man über diese Rückfahrt lachen. HORROR!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Auch FAmilie GerDEATH hats gefallen. Jörns zu Ehren solltest du aber auch unsere Runden SPOT, SHAPER,GEFAHR-Spiel erwähnen. So dämliche "Gefahren" hab ich lange nicht gehört. Was die Rückfahrt angeht, hat dir zumindest an einer Tankstelle keiner den Kotflügel zerdeppert... Drecksmist...
Späta meer!dan

HLF hat gesagt…

Nach Käptn Crio jetzt noch Admiral Jerome? Da kann die nächste Seeschlacht kommen! Die Proleten sind gerüstet! [Für die Historiker: z.B. Unternehmen Seelöwe Teil 2... hähähä...]