Meine Erinnerungen an Frankreich im Sommer sind nicht unbedingt rein positiv und mit dem gleichzustellen, was ich unter "Urlaub" verstehe. Dementsprechend groß war auch meine Skpesis als wir nach all den schönen Jahren in Asien diesen Sommer mehr oder weniger freiwillig beschlossen, in Europa, genauergesagt Frankreich zu bleiben. Auch wenn ich mit Frankreich durchaus viel Gutes verbinde, so versuche ich doch eigentlich mit zunehmendem Lebensalter,möglichst jede Form von größeren Zusammentreffen Gleichgesinnter im Wasser und an Land zu umgehen. Mir war klar, das würde im Sommer in Frankreich schwer werden. Um die für diese Jahreszeit noch bestmögliche Isolation zu erreichen, haben wir also dann mal unseren langjährigen Plan verwirklicht, mit genügend Zeit die Atlantiküste von der Normandie über die Bretagne bis ins geliebte(!) Les Landes runter zu schippern. Die Bretagne war nicht so leer wie erhofft, hat aber sonst in allen Punkten überzeugt.Trotz durchaus vieler wassersportbegeistereter Touristen (vom SUP bis zum Kite) waren die meisten Locals selbst im Sommer-Hot-Spot La torche im Wasser super entspannt. Es gab so gar den einen oder anderen netten Schnack, das war einzigartig für meine Erfahrungen mit Franzosen. La Torche an den besseren Tagen war aufgrund der crowd eher zu meiden, jedoch war für die öfters vorkommenden Onshoretagen ein Spot gegeben, der immer etwas surfbares hergab. In einer sehr nahe gelegenen Bucht gabs auch eine sehr gut geformte Bank, die sich zumindest am Anfang noch nicht bei allen herumgesprochen hatte. Abgerundet wurde die ganze Sache mit einer traumhaften Landschaft, überraschend gutes Wetter, kaltem Cidre und süßen Crepes. Hätten wir nicht ein paar Verabredungen weiter südlich gehabt, ich wäre gerade dageblieben. Die Fahrt in den Süden war eher unspektakulär. Meine Hoffnungen vielleicht mal eine kleine Session auf einem der vielen Riffe in der Vendee` abzugreifen, erfüllte sich leider nicht. Dafür nutzen wir die zwei von insgesamt 5 wellenlosen Tage mit sehr mäßigem Wetter zum Autozufahren. Nach einer Nacht auf der Ile de Quiberon und einer weitere in der uns auch landschaftlich nicht so überzeugendenVendee´ haben wir uns dann doch schnell weiter Richtung Landes`aufgemacht. Plan war es sich dort mit den Kollegen Till und BLK zu treffen
Noch beflügelt von den bretonischen Eindrücken traf uns der Süden und genauergesagt St.Girons und später Moliets mit voller Härte. St. Giron, früher mal ein ruhiger netter Campingplatz in den Dünen, hat sich wohl in den letzten Jahren zur dauerbeleuchteten und beschallten Animationsanlage für Surfcampteilnehmer und Angestellte, sowie für die um das Camp herumwohnenden Privatbesucher entwickelt. Da viele der Nachwuchsaktivisten jedoch anscheind lieber mit dem I-Pad im Vorzelt surfen, war der LineUp meist nie richtig voll. Mit jedem zunehmenden Fuß an Swell und/oder aufkommenden Bft an Wind wurde es nur noch leerer, so dass wir doch ein paar feine Sessions und ein paar noch feinere Abende mit Kollege Lars und Till vermerken konnten. Letzte Station war dann der Ballermann des Atlantiks - Moliets de Plage. So lassen uns alle Jahre wieder die vorhandenen netten Erinnerungen an die alten Campzeiten und die vielen guten Bekannte aus der alten Zeit, die in Molle vorherschende Campmadness und das unübertreffliche Posertum dort ein paar Tage aushalten. Und wir wurden nicht entäuscht, der eine oder andere von früher lief einem wieder über den Weg. Wellentechnisch, die Erfahrung habe ich auch schon in Vorjahren gemacht, kommt man doch selbst in der Hauptsession ganz gut auf seine Kosten. Selbst auf der besten Bank zu besten Tide waren es nur meist nur wenig wirklich Aktive, die in den Horden von Surfschülern oder dem anderem planlosen Inside-Treibgut versucht haben ihre Welle auszufahren und/oder einfach Brett und Körper unbeschädigt zu behalten. Die Wellen waren meist klein aber dank erstklassiger Bank einmal am Tag super spaßig. Trotz der fernab von perfekten Randbedingungen war die Stimmung zumindest am Peak ganz entspannt. Was die Freundlichkeit im Line up so zeigten sich holländischer Surflehrer und die spanischen Urlaubsurfer meist offener für ein kurzen Schnack als die Landsleute, die zum Teil arg verbissen im LineUp herumpaddelten. Bezahlt habe ich die feinen Wellen aber auch mit einem ordentlichen Ding. Alles in allem ist die Zeit am südlichen Atlantik wellen- und wettertechnisch als erfolgreich eizustufen, auf derartige Massen von "Surfern" sowie die dort vorherschenden ruhe- und hygienfeindlichen Campingplatzzustände kann ich in Zukunft im Urlaub verzichten. Wers mag - jedem das seine. Bretgane - We` ll be back!
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Außen Hui, Innen Pfui |
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Kopfkino - Ein bisschen mehr Swell.... |
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Qimper |
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Jerome schämt sich seiner Gäste aus dem Ruhrpott; Bier war lecker; Danke dafür! |
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Bootladen wo Jerome seinen Kahn gekauft hat |
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Frauen stehen Schlange... |
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Onshore - Nicht selten |
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Saufen? |
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Honeymoon - Luxus is for Loosers! |
3 Kommentare:
suuuper schön. und meinen freund den "horst" (penhors) habt ihr auch besucht, wenn ich das richtig erkannt habe :-)
d.
klingt doch super und die wellenbilder sehen nice aus! franzia, ich komme, nur noch tage.....
Das sieht sehr entspannt aus.. @Jerome: Ab wann bietest Du denn Boattrips an?
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