Dienstag, Mai 19, 2009

Herz der Finsternis
(Frei nach Joseph Conrads)

1. Warten in Frankfurt
Captain John Holfmann und Lt. Izzzy W. sind Angehörige der hess. pädagog. Kavallerie und beide der Spezialeinheit für unkonventionelle Kriegsführung unterstellt. Zu Beginn seiner Dienstzeit wartet Cpt. Holfmann nahe FFM auf einen neuen Auftrag. Geprägt von Alkohol, Langeweile und einem übergroßen Verlangen nach Rückkehr in den Dschungel und aufs Wasser, steht am Anfang des Films: „Jede Minute, die ich in diesem Raum verbringe, macht mich kraftloser. Jede Minute, die Charlie im Busch kauert und ich keine Welle bekomme, macht ihn stärker“. Seine Wartezeit endet, als er von Izzzy W. zum Flughafen FFM eskortiert wird. Sein neuer Auftrag ist ein Treffen im Dschungel von Ghana mit dem vermeintlich verrückt gewordenen Tropenarzt Dr. Arne Jahn und dessen Alter Ego Colonel Kurtz G.
Cpt. Holfman soll getarnt als Geschäftsreisender mit Wasserski im Gepäck nach Accra fliegen und per Mietauto nach 250 km gen Westen Richtung Busua Beach, um Dr. AJ und Colonel G. Kurtz zu finden und deren Bestimmung zuzuführen.








2. An Bord
Nach der geglückten Einreise mithilfe der gefälschten Papiere - und den ebenso gefälscht und so kostenlos mitgeführten Wasserski - besteigen beide den gemieteten Chevy, der sie westwärts Richtung Busua Beach bringt und gleichzeitig als Spiegelbild der hessisch-pädagogischen Kavallerie fungiert.
Im Mikrokosmos des Chevys, dessen Fahrt einen roten Faden des Trips ausmachen wird, gehen Cpt. Holfmann und Lt. Izzzy ihrem ‚Alltag‘ nach (Wache schieben, Fahren, Alkohol- und Drogenkonsum) und deren Gedankengänge werden dem Zuschauer mitgeteilt: „Eigentlich hatten wir Ghana bereits länger auf dem Radarschirm aber irgendwie konnte sich die letzten Jahre letztendlich doch niemand dazu entscheiden. Zu unsicher war die Informationslage im Vorfeld: Allgemein wenig Infos im Netz, Wannasurf.com bietet wenig Brauchbares und einen Lonely Planet über Ghana selber gibt es auch nicht… Blieben Gerüchte und zwei Seiten im Stormrider Guide „World II“. Wenn man allerdings die wenigen verfügbaren Puzzleteile zusammensetzt, dann ergab sich stets ein sehr positives Bild: Ein tropisches Szenario mit warmen Wasser, im Frühjahr und Herbst dazu konstante Wellen und vor allem absolut NULL Surftourismus! Dazu eine überschaubare Flugdauer von Deutschland aus, ein politisch stabiles Land und eigentlich keine wirklich guten Gründe dort nicht surfen zu gehen…“







3. Beachboys
Nach 5 Stunden Fahrt treffen die Spezialisten in dem kleinen von Dr. AJ und Colonel G. Kurtz beherrschten Dorf Butre nahe dem ghanaischen Surfzentrum Busua Beach ein. Am Abend gibt es gut gekühltes Star-Bier und andere lokale Köstlichkeiten.
Als Holfmann und Izzzy hören, dass bei dem Dorfstrand, brauchbare Wellen zum Surfen sind, gehen sie gemeinsam mit dem Dr. und dem Colonel zum Angriff über. Dabei zeigt sich schnell ein Unterschied zwischen den Einheimischen und den Streitkräften: „Charlie don’t surf!“ Diese Erkenntnis wird ebenfalls einen roten Faden im weiteren Filmverlauf darstellen: Keine Touristen oder Locals auf dem Wasser.
Dieser Filmabschnitt ist eine der ersten Begegnungen mit dem Irrealismus und dem Wahnsinn der Beteiligten des Krieges. So befiehlt bspw. Dr. AJ solange zu Surfen, bis in der vom Wasser aus gut einzusehenden Bar das Licht angeht…
Das Treffen von Holfmann, Izzzy, AJ und Kurtz G. endet schließlich an Izzzys Geburtstag im absoluten Chaos. In einer Zeit in der es keine organisierte Armee mehr gibt sondern Schreie, psychedelische Geräusche, undefinierbare Klänge, Drogen, Desorganisation, Angst, Panik, Leiden und kopflose Aktionen den Ort bestimmen endet der gemeinsame Stopp des Quartetts. Am nächsten Tag entkommen Dr. AJ und Colonel Kurtz G. aus dem Herz der Finsternis...



















4. Nach Kurtz oder: The Horror
Nach dem Rückzug von Dr. und Colonel flüchten Cpt. Holfmann und Lt. Izzzy weiter westwärts in die Ruinen von Èzile Bay. Fern jeglicher Zivilisation versuchen beide dort mit dem Erlebten fertig zu werden. Während der folgenden Zeit entfremden sich beide immer mehr ihrer selbst und nähern sich den moralischen Ansichten AJs und Kurtz Gs. Mit einigen Star-Pils töten beide letztendlich ihr letztes bisschen Gewissen ab und erfüllt ab hier nur noch ihren Auftrag in der absoluten Einsamkeit surfen zu gehen…
Am Ende erscheinen beide vor dem Tempel und stehen zur einen Hälfte im Licht und zur anderen Hälfte im Schatten. Sie muss er sich entscheiden: für das Licht – zurück zur Armee – oder für den Schatten – und im Herz der Finsternis bleiben…












14 Kommentare:

BLK hat gesagt…

Wat? Story raff ich nicht, aber man konnte ja schon in der FC sehen, dass Gahna abgeht. Auf diesem Weg herzlichen Glückwunsch nachträglich an Izzzzzzzzzzzzzzzzzzzy.

Und AUPA ARITZ. Euroforce!!!

Anonym hat gesagt…

Ich bin restlos begeistert - Glückwunsch zu dem Trip! schme

Anonym hat gesagt…

sehr ich da ein faith team rider mit nem Fatum board???

milzi hat gesagt…

ihr glaubt doch nicht im ernst, dass ich mir den scheiss durchlese oder?
sieht aber echt entspannt aus in ghananien.
glückwünsche auch von mir an izzy und aritz.

Izzy hat gesagt…

Danke everybody!

Und das neue "Eröffnungsbild" des blogs ist ja mal mehr als passend, sehr geil...

Cpt. HLF hat gesagt…

1.@DAN: 1a Aufmacher-Foddo! Da sind ja ausschließlich die Big Names vertreten! [Und dass Miller große Probleme hat weiß sowieso jeder deswegen muss es ihm nicht peinlich sein gefüttert zu werden..] Kannst Du mir den Shot mal bitte mailen?!
Und das Fatum Deck ist in Wirklichkeit eine Klotür die ich an dem Tag mal gesurft bin...

2.@Miller:Die Sache mit dem Analphabetismus ist noch dein kleinstes Problem...

3.@BLK: Der Film versucht weniger die militärischen und politischen, als vielmehr die psychischen Aspekte des Debakels der hess. pädagogischen Kavallerie zu erhellen. Basierend auf einem Roman von Joseph Conrad, wird die Grausamkeit des Alltags ebenso deutlich wie seine Sinnlosigkeit. Die Ghana-Reise setzt dabei neue Maßstäbe und lässt noch eindeutiger in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.

Anonym hat gesagt…

wie kann man die Story nicht raffen?
kulturloses Volk ;=)
sehr geile Filmpreview!
gibt´s die irgendwann auch mal auf Leinwand zu sehen? wie lang ist der directors cut??
Cheers
Tom

Anonym hat gesagt…

Jörn. Check Nordsurfsyndikat: Ich hoffe du bist damit einverstanden dass ein Bericht dort verlinkt ist!Dan

John H. hat gesagt…

@Dan: Bin ich auf garkeinen Fall! Habe sämtliche Rechte schon an Scorsese weiterverkauft: Du und das Syndikat chuldet mir ab jetzt Alkohol bis ans Ende der Zeit! Muhahaha...

@Tom: Der Directors Cut ist momentan noch komplette 14 Tage lang. Außerdem zu erschreckend. Sogar für diesen Tiefepunkt des WWW. Wird noch überarbeitet..

Anonym hat gesagt…

wann wird der name des blogs endlich in "surfpoeten" geändert?? das tut ja in den ohren weh. ich glaube ihr trinkt zu wenig bier!

Anonym hat gesagt…

Moin, witzige geschichte und nette bilder! Zur info: war ein paar mal selbst in GHANA surfen und zwar in Labadi Beach ! Is nich weit vom flughafen, da es unser crewhotel von lufthansa ist. Hatte immer mein board mit und super spaß in guten kopfhohen beachbreakwellen.Dort liegen feine sandbänke vorm spot, die ordentlich abgehen. Hab was bei wannasurf.com reingestellt. Hatte leider nur ne´alte analoge wasserkamera mit.
Aloah Kay

John H. hat gesagt…

@Kay: Waren 2 Nächte in Sikaso Beach. Wie Labadi quasi einer der Stadtbeachies von Accra. Vom Flughafen ca 45 Min westl. Richtung. Gute Peaks aber richtig miese Wasserquali. Sind am letzten Tag dort nicht reingegangen trotz echt guter Wellen... Das heißt einiges... Gruss!

Izzzy hat gesagt…

@Anonym:

Surfpoeten, zu wenig Bier blabla!? Das kann ich so nicht stehen lassen. Kannst ja gerne das nächste Mal mit General Holfmann und Konsorten in den Dschungel reisen...Gedichte schreibst du dann aber nicht!

BLK hat gesagt…

Wein auf Bier das rat ich Dir, Bier auf Wein auch das ist fein.